Natalie Grams im Interview: Warum die Kritik an der Homöopathie so wichtig ist
Etwas Arnica D12 zur Behandlung, wenn das Kind sich den Arm aufgeschlagen hat? Klingt nach Heilpflanze, ist aber nur Zucker – mit “Informationen”. Was ist dran am riesigen Feld der Homöopathie? Warum werden Mittel verschrieben, deren Wirkung sich nicht nachweisen lässt? Wann wird zu großer Glaube an etwas gefährlich? Wir haben mit der ehemaligen Homöopathin Natalie Grams gesprochen.
Homöopathie ist in aller Munde. Wenn es nach Homöopathen geht, lässt sich mit Globuli und Co fast alles heilen – “ganzheitlich”. Denn mit dieser Art des Heilens wird kein Fokus direkt auf Wirkstoffe, sondern auf “Informationen” gelegt. Der Twist: Beschwerden sollen mit Energie gelindert werden. Wirkstoffe hingegen? (Fast) nicht vorhanden. Doch es gibt auch einen nicht unwichtigen Bestandteil dieser “Heilkunst”, von dem sich Mediziner eine Scheibe abschneiden könnten…
Wir haben mit der Ärztin und früheren Homöopathin Natalie Grams gesprochen, die ihrer alten Berufung abgeschworen und sich ganz auf die “Gegenseite” gestellt hat, um aufzuklären. Ihr Credo: Homöopathie selbst funktioniert nicht – nur die Art, wie sie angewendet wird. Wie das zu verstehen ist:
Natalie Grams im Interview: Die Homöopathie war einst ihre “Berufung”
Natalie Grams hat jahrelang homöopathisch behandelt und hat uns verraten, was da eigentlich hinter steckt und warum man die Homöopathie durchaus kritisieren kann und sollte.
- Was genau ist die Homöopathie eigentlich, wo kommt sie her? Die Homöopathie ist eine schon über 200 Jahre alte Heilmethode, die der deutsche Arzt und Apotheker Samuel Hahnemann erfunden hat. Er hat sich seinerzeit revolutionäre Gedanken gemacht, wie man Menschen heilen kann, wie Krankheit überhaupt entsteht. Das Problem: Er hat sich in ganz entscheidenden Punkten getäuscht, weil er einfach noch nicht das Wissen über den Menschen, über die Medizin und auch über die Wissenschaft hatte, die wir heute haben. Heute wissen wir über diese Punkte, in denen er sich geirrt hat. Und deswegen muss man die Homöopathie heute auch anders betrachten.
- Auf den Verpackungen ist von Potenzierung die Rede. Was hat es damit auf sich? Die Grundprinzipien, die Hahnemann anders gemacht hat als in der evidenzbasierten Medizin: Laut ihm ging es nicht einfach nur um Symptome, sondern um eine immaterielle Lebenskraft des Menschen, die man nur über immaterielle, energetische Medikamente beeinflussen kann. Bei der Herstellung der Homöopathika hat er dann diese Potenzierung erfunden – die immer stärkere Verdünnung über einen Schüttelprozess, bei dem einer Energie entstehen soll. Heute ist wissenschaftlich klar: Die entsteht nicht. Und wir haben keine immaterielle Lebensenergie in uns, wie er sie beschrieben hat.
- Wir sprechen von Verdünnung in Zehner- und Hunderterschritten. Mittlerweile ist bewiesen, dass da teilweise nicht mal mehr ein Molekül des eigentlichen Wirkstoffes enthalten ist. Das heißt genau? Wird in solchen Potenzen verdünnt, ist sehr schnell nichts mehr drin. Viele Menschen denken, dass in Homöopathika nur weniger Wirkstoff enthalten ist – auch von den wirklich giftigen Sachen. Ab einer Potenz D9 z.B. aber haben Sie eigentlich schon nichts mehr, was physiologisch wirksam sein kann. Und spätestens ab einer D24 verschütteln Sie nur noch Lösungsmittel mit Lösungsmittel.
Am Anfang stand die positive Erfahrung
Natalie Grams war jahrelang mit eigener Praxis tätig. Ursprünglich hatte sie Humanmedizin studiert, wollte Chirurgin werden. Doch dann hatte sie selbst positive Erfahrungen mit der Homöopathie am eigenen Körper gemacht.
Ihr ging es nicht gut, den Grund der Beschwerden konnte niemand herausfinden – bis sie bei einer Heilpraktikerin war. Der Clou: “Die Heilpraktikerin hat dann ganz lange mit mir gesprochen”, erklärt Grams. “Und danach habe ich mich irgendwie besser gefühlt. Das war für mich wie eine Art Heilserleben, ich habe das gar nicht mehr kritisch hinterfragt.”
Aber: “Ob das jetzt aber die Kügelchen waren oder das Gespräch, oder dass ich selbst einfach verstanden habe, was mir fehlt, das habe ich aus medizinischer und naturwissenschaftlicher Sicht gar nicht beachtet. Das kam mir vor wie eine Art Parallelwissen. Ich wollte es dann einfach selbst lernen.”
Sie fand besonderes Interesse an der Kombination der Homöopathie mit der Traditionell Chinesischen Medizin. “Widersprochen hat sich das alles in meinem Kopf nicht – was im Nachhinein totaler Irrsinn ist.”
“Mein Wissen war auf Sand gebaut”
Der Umschwung kam dann durch ausgiebige Recherchearbeit: “Ich hatte nach meiner Ausbildung meine eigene Praxis, in der ich ausschließlich Homöopathie angeboten habe. Und dann wollte ich ein Buch schreiben, das ‘diese blöden Kritiker der Homöopathie endlich mal zum Schweigen bringt’.
Und weiter: “Da habe ich aber gemerkt, dass ich ja nicht nur schreiben kann, dass ich die Homöopathie toll finde. Ich brauchte ja Belege. Und Nachweise oder Quellen.” Und dann hat sie sich erstmals mit der Kritik auseinandergesetzt und Studien gelesen, die als vermeintlich positive Beweise zitiert werden.
Die Erkenntnis? “Mein Wissen ist auf Sand gebaut. Die persönliche Erfahrung steht eben nicht über dem Wissen – und der Placebo-Effekt ist ein ganz großes Ding. Das unterschätzt man als Homöopath schnell.” In einem langen Prozess – von heute auf morgen ging das nicht, sagt sie – hat sie diese Recherche zum Umdenken gebracht.
Diese Erkenntnis hat sie allerdings auch in eine echte Bredouille gebracht. “Als ich gemerkt habe, dass das ganze Buch eine große Infragestellung der Homöopathie wird, habe ich wirklich Panik bekommen. Ich hatte ja Patienten mit Krebs, Depressionen, mit Bluthochdruck oder Diabetes. Das sind keine Bagatell-Erkrankungen – aber ich konnte denen ja nicht mehr gegenübertreten und sagen, ich könne ihnen mit Homöopathie helfen – schaffe es am Ende aber nicht. Also habe ich die Praxis zugemacht. Am Ende konnte ich die auch nicht mehr weiterführen. Meine Patienten haben das zum Glück akzeptiert.” Etwa die Hälfte habe ihre Gründe wohl auch verstanden, sagt Natalie Grams. Die andere Hälfte hat sich Ersatz gesucht.
Homöopathie baut auf Kritik an Pharmaindustrie
Viele Menschen, die auf homöopathische Mittel schwören, sind der Pharmaindustrie und konventionellen Medikamenten gegenüber kritisch eingestellt. Ein gerne gesagtes Argument: ‘Wer die Homöopathie kritisiert, ist von der Pharmaindustrie bezahlt.’
Was viele vergessen: Auch homöopathische Mittel werden von großen Pharmafirmen hergestellt, die damit eine Menge Geld verdienen. Natalie Grams weiß: “Gerade die verdienen da super dran.” Sie kennt aber noch andere Gründe. Sie denkt, dass vor allem viele Mythen unterwegs sind: “Das Arzneimittelgesetz ist sehr, sehr streng und die Verfahren in der Medizin, die wir installiert haben, um die Wirksamkeit von einem Medikament nachzuweisen oder auch seine Unbedenklichkeit, sind ja schon enorm hoch geworden. Für die Homöopathie gelten solche Hürden jedoch nicht, sie kann auch ohne Nachweis der Wirksamkeit auf den Markt – und an Patienten – gelangen.” Viele Menschen wissen das nicht: “Erstens wird Homöopathie auch von ‘Big Pharma’ hergestellt, das sind manchmal sogar die gleichen Firmen. Und zum anderen machen alle tatsächlichen Sünden der Pharmaindustrie die Homöopathie nicht wirksam”, schließt sie.
Wettbewerb als Problem: Ärzte und Krankenkassen wollen attraktiv sein
Als Arzt stehe man aber in einem ähnlichen Wettbewerb. Denn gerade Extraleistungen wie die Homöopathie werden besser bezahlt. “Man wirkt unheimlich offen, tolerant und sanft, man blickt über den Tellerrand hinaus”, sagt sie außerdem. Weil man eben diese Alternative anbietet. “Patienten schätzen das bei der Wahl ihrer Ärzte und Krankenkassen.” Es gebe sogar Kollegen die zugäben, dass sie gar nicht dran glauben. Und das bestätigen auch Krankenkassen, mit denen sie gesprochen hat. Man wirke weltoffener.
Homöopathie ist keine Naturheilkunde
Einen ihr wichtigsten Punkt stellt sie vehement klar: Homöopathie ist KEINE Naturheilkunde: “Ganz banal gesagt: Von der Natur ist da nichts mehr drin – selbst wenn die Ursprungsstoffe mal natürlich waren. Wenn man Naturheilkunde möchte, dann sollte man lieber etwa ein Lavendelpräparat bei einer Schlafstörung nehmen, ein Johanniskraut-Präparat bei einer leichten Depression oder ein Ingwerpräparat bei Magenbeschwerden. Das ist alles völlig in Ordnung, für die Wirkung gibt’s auch Nachweise. Das hat aber nichts mit Homöopathie zu tun. Wenn man Homöopathie kritisiert, kritisiert man nicht die Naturheilkunde.”
“Krebs oder Bluthochdruck heilen nicht von alleine”
Homöopathie wirkt anders – oder eben genau nicht: Oft heißt es, die Homöopathie aktiviere die Selbstheilungskräfte. Bei Patienten mit ernsthaften Erkrankungen wie Krebs lässt sich das schwer nachvollziehen – das hat sie selbst auch verstanden und sieht das heute sehr kritisch: “Eine Sache muss man richtig stellen: Homöopathie aktiviert die Selbstheilungskräfte nicht, sondern sie lässt sie im Grunde genommen walten. Weil man sich einfach besser fühlt, hat man das Gefühl, man tut etwas Sinnvolles, man gibt dem Körper die Zeit, die er braucht, um sich selbst gesund zu machen.”
Sie ergänzt: “Aber Krebs oder auch Bluthochdruck heilen nicht von alleine. Es mag in Mikroprozent-Bereichen mal eine Spontanheilung geben, aber sonst sind das Erkrankungen, die prinzipiell schlechter werden, die irgendwann zum Tod führen. Und da ist die Homöopathie als Alleintherapie völlig fehlangebracht.” Auch der Placebo-Effekt helfe da einfach nicht mehr.
Homöopathie als persönliche Freiheit – solange sie nicht die anderer einschränkt
Ganz kritisch, sagt Grams, wird es bei Kindern. Denn die können sich nicht frei für oder gegen die Homöopathie entscheiden. “Denken Sie an ein Kind, das eine eitrige Mittelohrentzündung hat, aber keine Schmerzmittel oder Entzündungshemmer bekommt – oder ein Antibiotikum, wenn die Erkrankung bakteriell verursacht ist. Im schlimmen Fall erleidet das Kind dann einen Trommelfelldurchbruch und hat extreme Schmerzen, hohes Fieber – und als Folge eine Hörschädigung. Dann ist das Kind durch den Glauben an die Homöopathie ein Leben lang gezeichnet und geschädigt.” Genau da sieht sie ein großes Gefahrenpotenzial der Homöopathie: “Selbst wenn die Globuli per se nicht schaden, finde ich, ist das etwas, was man einem Kind, das noch nicht selbst entscheiden kann, für ein Leben lang aufbürdet.”
Darunter fallen übrigens auch Impfgegner, die lieber Homöopathie geben, sagt sie – unter anderem sichtbar am Anstieg der Masernerkrankungen. “Die Homöopathie wird immer als persönliche Freiheit verteidigt. Aber da schränkt man die Freiheit von so vielen anderen Menschen mit ein.”
Natürlich haben Eltern Angst, dass ihren Kindern Schlimmes widerfährt. Doch warum gerade die Angst vor dem Impfen unbegründet ist, zeigen mittlerweile enorm viele Studien, die sich einer mittlerweile als fehlerhaft erkannten, veralteten Studie entgegenstellen. Großstudie beweist: MMR-Impfung löst KEINEN Autismus aus.
Jeder erwachsene Mensch soll frei entscheiden können – für sich selbst
Was Natalie Grams aber wichtig ist: Auch wenn sie die Homöopathie kritisiert – verbieten will sie sie nicht. Jeder dürfe sich frei entscheiden, solange es eben nur seine persönliche Gesundheit betrifft. “Das einzige, was wir erreichen wollen, ist, dass die Homöopathie eben nicht mehr als Arzneimittel gehandelt wird und damit dann nur in der Apotheke vorrätig gehalten werden darf oder von Krankenkassen erstattet wird oder an der Universität gelehrt wird. Das sind die einzigen Punkte, die wir ändern wollen.” Wer dann selbst noch überzeugt ist, dass ihm homöopathische Mittel gut getan haben, aber in kritischen Fällen dennoch merkt, dass ärztliche Behandlung jetzt besser wäre, solle ruhig darauf zurückgreifen. “Da habe ich auch als Kritikerin überhaupt nichts dagegen. Es geht mir nur um eine Aufklärung und nicht um eine Einschränkung der Freiheit jedes Einzelnen”, erklärt sie.
Placebo-Effekt: Wirkt der etwa nicht?
“Die Homöopathie wirkt nicht über den Placebo-Effekt hinaus.” Das ist ein Satz, der 2019 zu großen Diskussionen, sogar zu einem Abmahnungsversuch geführt hat. Dass dieser Effekt nicht zu unterschätzen ist, weiß auch Grams: “Eine Placebo-Wirkung ist keine eingebildete Scheinwirkung. Eine Placebo-Wirkung ist eine reale Wirkung. Aber in der Medizin wollen wir ja mehr als nur eine psychologische Suggestion. Wir wollen einen spezifischen Arzneieffekt. Und der fehlt der Homöopathie.”
Ein normales Medikament wird übrigens meist gegen ein Placebo getestet, bevor es überhaupt erst die Zulassung für den Markt bekommt – um zu zeigen: es wirkt besser als die Erwartung, etwas wirksames zu bekommen. Homöopathische Mittel hingegen sind von diesem Test ausgenommen. “Wir haben in Deutschland ein Sonderrecht im Arzneimittelgesetz – die besonderen Therapierichtungen, zu denen auch die Homöopathie zählt”, erklärt Grams. Bei diesen müsse gesetzlich nicht nachgewiesen werden, dass sie wirksamer sind als ein Placebo – im Gegenteil zu Arzneimitteln mit Wirkstoff. Dennoch dürfen diese besonderen Therapierichtungen als “Arzneimittel” gelten und in der Apotheke verkauft werden.
Warum müssen Homöopathika nicht gegen Placebos getestet werden?
Diese Regelung im Arzneimittelgesetz stammt übrigens noch aus den 1970/80ern, als Veronika Carstens, Frau des damaligen Bundespräsidenten Karl Carstens, und auf Homöopathie spezialisierte Medizinerin dies zusammen mit Anthroposophen angeleiert hatte: Homöopathie und Anthroposophie könnten nicht nachweisen, dass sie wirken wie evidenzbasierte Medizin, doch die Zahl an guten Erfahrungen reiche doch – strenge Nachweise wie sie für die Medikamente der evidenzbasierten Medizin notwendig seien, brauche es hier daher doch gar nicht.
Denn schaden könnten die Mittel der Homöopathie ja nicht, da sie so stark verdünnt seien. Im Anschluss wurde diese Ausnahmeregel der besonderen Therapierichtungen geschaffen und im Arzneimittelgesetz mit §38 verankert. “In den letzten 30-40 Jahren haben sich aber Wissenschaft und Wissenschaftserkenntnis enorm weiterentwickelt. Wir wissen heute, dass wir nichts mehr als Arzneimittel zulassen können, was nicht gegen Placebos getestet wurde – weil dieser Effekt früher total unterschätzt wurde. Da ist einfach eine Neuregelung nötig”, schließt Grams.
Der Trick: Mit den Patienten sprechen
Aber eines hat Natalie Grams in ihrer Praxis oft erlebt – und das ist das, was sie heute auch noch mitnimmt, trotz aller Kritik, und was sie sich auch für die klassische Medizin wünscht: “Viele Menschen, gerade etwa mit einer Krebserkrankung, haben einfach riesige Angst. Sie haben so viel Schlechtes über die Chemotherapie gehört, haben Angst vor einer Operation, fühlen sich vom Arzt vielleicht auch nur konfrontiert mit der Diagnose, aber nicht begleitet.” Da habe ihr die Zeit, die sie ihre Patienten begleiten konnte, geholfen – um sie auch von einer guten medizinischen Therapie zu überzeugen, sich bei Bedarf höchstens homöopathisch um Nebenwirkungen wie die Übelkeit kümmern – wenn das ausdrücklicher Wunsch des Patienten ist.
Das sei im Nachhinein aber auch immer ihr Dilemma gewesen: “Manchmal hatte ich das Gefühl, man kann mit der Homöopathie als Begleitung, nicht als Therapie, die Patienten besser bei der Stange halten als mit der eigentlich hilfreichen Therapie. Aber man belügt sie natürlich.” Und deswegen kritisiert sie heute die Homöopathie auch als komplementäre Methode und sagt: “Lasst uns doch einfach ehrlich und besser mit den Patienten umgehen.
Man braucht keine Beschwindelungs-Globuli, um Patienten Zeit zu schenken, um sie in ihren Sorgen und Nöten ernst zu nehmen.” Und da macht sie dann auch der ‘normalen’ Medizin einen Vorwurf – denn die lässt die Menschen oft zu sehr alleine. Dieses Dilemma beschreibt Grams auch in ihrem Buch “Was wirklich wirkt”.
Das Ziel: Der Patient muss wieder mehr in den Fokus gerückt werden
Dass alles nicht so einfach im heutigen Gesundheitssystem ist, ist ihr bewusst. “Es ist einfach schwierig, stärker auf die Bedürfnisse der Patienten einzugehen und das in den Praxisalltag zu integrieren. Wenn man sich mehr Zeit für den einzelnen Patienten nimmt, stapeln sich die anderen derweil im Wartezimmer. Das heißt, da muss eine Grundreform gerade auch in der Allgemeinmedizin her. Aber das ist ja nicht unmöglich. Das wäre wirklich sinnvoll.” Und weiter: “Das Ziel muss sein, dass wir den Patienten wieder mehr in den Fokus rücken – und nicht irgendwelche esoterischen, unhaltbaren Heilsversprechen.” Denn da gehe es nicht um den Patienten und dem tue das auch nicht gut. “Wir brauchen nicht die Homöopathie als Lösung. Wir brauchen eine bessere Medizin. Menschlichere Medizin.”
Das Interview führte: Sonja Utsch
Zum Weiterlesen:
Dieses Interview sollte ursprünglich auf einem anderen Portal erscheinen und eine Zielgruppe sensibilisieren, von der die Branche sich einen nicht geringen Umsatz erhofft. Bisher nicht gelöste Probleme haben ein Erscheinen dort bis jetzt verhindert. Daher hoffen wir, dass sich möglichst viele Menschen über andere Wege aufklären. Einen davon ebnen wir hier.